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50. Zugjubiläum

Historie

50 Jahre Schützenlustzug „Erfttrabante"
VON DR. FRANZ-WILHELM SERVEAS


10 junge Neusser gründeten im September 1961 kurz nach Kirmes auf der Kegelbahn der „Gesellschaft Erholung" einen Schützenzug. Sie kannten sich alle aus der gemeinsamen Zeit als Messdiener an St. Quirin, als Schüler der Münsterschule oder des Quirinusgymnasiums. Da alle in der Nähe der Erftstraße wohnten, lag der Zugname Erfttrabante nahe. Einige ihrer Väter marschierten in den Reihen der Schützenlust im Zug „Rollende Dötz" und so beschlossen die Gründungsmitglieder, einen Antrag auf Aufnahme in die Schützenlust (klein aber fein) zu stellen. Die Erfttrabante marschierten Kirmes 1962 als 11. Zug der Schützenlust mit 11 Schützen zum ersten Mal über den Markt. Oberleutnant war P. W. Kallen, Leutnant Horst Bentele genannt Pluto, Feldwebel Günter Linden. Die Erlebnisse der ersten Kirmesjahre waren für die Erfttrabante prägend. Heute nach 50 Jahren marschieren noch 5 Gründungsmitglieder in den Reihen des 20 Schützen starken Schützenlustzuges (Horst Bentele, Günter Linden, Gregor Lorenz, Dr. Franz-Wilhelm Servaes, Ulrich Sticker).

In den ersten Jahren „waren weibliche Dauerbegleitungen … noch Mangelware bei den Erfttrabante. Kein Wunder bei dem Bild, das sie Außenstehenden boten: Dynamisch, begeisterungsfähig, oft leichtfertig, extrem freiheitsliebend und jedem äußeren Druck abhold waren sie zwar femininen Reizen gegenüber durchaus zugänglich, gedachten jedoch (noch) nicht ihre persönliche Unabhängigkeit einer dauerhaften Liaison zu opfern" (erste Zugfrau Astrid Linden).

Leichtfertigkeit und Freiheitsliebe machten es den Chargierten schwierig, zu oder während der einzelnen Umzüge die Erfttrabante zusammenzuhalten, überall gab es verlockende Kneipen oder schöne Mädchen. Eine Satzung oder gar Strafen hatten die Erfttrabante von Anfang an empört abgelehnt. „Nichts ließ sich (bei den Erfttrabante) exakt vorausberechnen, und immer durfte man gespannt erwarten, was wohl die nächste Stunde an Überraschungen bescheren würde… Fast unmerklich verwandelte sich im Laufe der Jahre das Bild: Direkt proportional zur Zahl der hinzukommenden Bräute und Ehefrauen stieg der Grad der Ausgeglichenheit, Zuverlässigkeit und Beständigkeit der Herren:" (Astrid Linden). Am Beispiel der Erfftrabante wird deutlich, dass der Lauf der Geschichte vom Einfluss der holden Weiblichkeit bestimmt wird und es nur ihr zu verdanken ist, dass die Erfttrabante ihr 50. Jubiläum feiern konnten.

Die Gründungsmitglieder wissen, dass sie der Nachsicht der Corpsführung, dem Engagement der Chargierten und der oft späten aber nie zu späten Einsicht aller verdanken, dass der Zug in 2011 sein 50. Jubiläum feiern kann. Trotz oder wegen der Freiheitsliebe der Gründergeneration wuchs die Zahl der Zugmitglieder. 6 Schützen bildeten die 2. Generation. Es mag auch die Freiheitsliebe gewesen sein, die manchen Chargierten zur Verzweiflung brachte, so dass der damalige Oberleutnant 1972 kurz vor Kirmes das „Handtuch warf" und mit wenigen den sofortigen Austritt erklärte. Mit absoluter Mehrheit erklärten die verbliebenen Erfttrabante, weiter zu machen. Sie wichen von ihrem Grundsatz ab, dass ein Chargierter höchstens einmal wieder gewählt wurde. Ein starker Oberleutnant sollte eine weitere Krise verhindern. Es war allen klar, die den Zug erhalten wollten, dass Horst Bentele, genannt Pluto, die Einheit des Zuges mit seiner Autorität, die er vorher als Leutnant und Oberleutnant bewiesen hatte, garantierte. Das damalige Vertrauen in Pluto gilt noch heute, so dass er 2011 die Erfttrabante zum 39. Mal in Folge als Oberleutnant über den Markt führt. Besondere Unterstützung fand er im Schatzmeister des Zuges, Günter Linden, der ab 1977 bis zu seiner Krankheit immer wieder als Leutnant gewählt wurde.
Regelmäßige Treffen im Lauf des Jahres passten nicht zum Grundcharakter der Erfttrabante. Seit 1974 ist es Tradition, ein gemeinschaftliches Wochenende – mit oder ohne Frauen – zu verbringen. Dieses Gemeinschaftserlebnis, die Zugbriefe und die Reden des Oberleutnant auf den Kirmesfrühschoppen und besonders der Wille, gemeinsam Neusser Schützenfest zu feiern, hielten die Erfttrabante 50 Jahre zusammen. Eine dritte und vierte jüngere Generation füllten die Reihen des Zuges, so dass die Erfttrabante zum 50. Jubiläum mit 20 Schützen über den Markt marschieren.
Seit 1985 trägt der amtierende Zugkönig während der Umzüge eine neue Königskette. Das alte Quirinusplätzchen, in Bronze gegossen, bildet das Schild der neuen Kette. Die Umschrift auf der Rückseite lautet: - Schützenlustzug „Erfttrabante" 1961/62 – Zugkönig. Das Schild der Königskette entstammt einem alten Holzmodel, mit der bis nach dem 2. Weltkrieg die Quirinusplätzchen in der Konditorei Servaes hergestellt wurden.
Zum 50. Jubiläum hat Bruder Günter Kempen OSB; Feldkurat der Schützenlust, den Erfttrabante einen Zugorden gestiftet, den Dr. Danny Nguyen gestaltet hat. Der Orden zeigt unter einer 50 und mit einer Umschrift Erfttrabante 1961 – 2011 das Neusser Wappen, das Abzeichen der Schützenlust, die Erft und das Quirinusmünster. Auf der Rückseite sind die Namen aller Erfttrabante des Jahres 2011 eingeprägt. (FWS)  




Jubiläumsorden
zum 50. Zugjubiläum



Bericht aus der NGZ anlässlich des 50. Zugjubiläums, 1961 -2011

50 Jahre Schützenlustzug "Erfttrabante"
Ohne Satzung glücklich

VON CARINA WERNIG

"Wir waren geprägt durch unsere Väter, von denen einige in der Schützenlust marschierten", weist Servaes auf den Zug "Rollende Dötz" hin. Ansonsten kannten sie sich aus ihrer Zeit als Messdiener an St. Quirin, als Schüler der Münsterschule oder des Quirinus-Gymnasiums.

Auf ihren Zugnamen kamen die "Erfttrabante", da alle jungen Mitglieder in der Nähe der Erftstraße wohnten. Nach ihrer Gründung im September 1961 dauerte es noch fast ein Jahr bis zur ersten aktiven Teilnahme bei der Kirmes: Als 11. Zug der Schützenlust gingen sei dann 1962 mit elf Schützen zum ersten Mal über den Markt. Der erste Oberleutnant war P. W. Kallen, Leutnant Horst Bentele – genannt Pluto –, Feldwebel Günter Linden.

Die Erlebnisse der ersten Kirmesjahre waren für die Erfttrabante prägend. "Leichtfertigkeit und Freiheitsliebe machten es den Chargierten schwer, zu oder während der einzelnen Umzüge die Erfttrabante zusammenzuhalten, überall gab es verlockende Kneipen oder schöne Mädchen", sagt Franz-Wilhelm Servaes schmunzelnd. Das führte auch zu manchem Ärger und Nachfragen seitens der Korpsführung. Doch inzwischen sind die Erfttrabante ruhiger geworden: "Die Gründungsmitglieder wissen, dass sie der Nachsicht der Corpsführung, dem Engagement der Chargierten und der oft späten aber nie zu späten Einsicht aller verdanken, dass der Zug sein goldenes Jubiläum feiern kann", so Servaes. Die Zahl der Zugmitglieder wuchs stetig auf inzwischen 20 an.


Die "ERFTTRABANTE" (h. v. l.): Dr. Frank Bernhöft, Hans-Hermann Kessler, Stefan Grozea, Jens Kronenthal, Dr. Franz-Wilhelm Servaes, Dr. Danny Tho Nguyen, Mario Vossen, Dr. Rudolf Goebels, Dr. Carsten Damm, Klaus Knittel, Frater Günther Kempen;
(v. v. l.) Hans-Joachim Bodenheim, Ulrich Sticker, Günter Linden, Horst Bentele, Dr. Heinz-Jürgen Sattler, Hako Maier, Uwe Becker, Dr. Carlos Correia de Freitas, Siegfried Martin, Gregor Lorenz.

Es mag auch die Freiheitsliebe gewesen sein, die manchen Chargierten zur Verzweiflung brachte, so der Zug 1972 kurz vor Kirmes auf einmal ohne Oberleutnant dastand. "Das sollte sich nicht wiederholen, daher wichen wir vom Grundsatz ab, dass ein Chargierter höchstens einmal wieder gewählt werden durfte", erläutert Servaes. Und so führt seither Oberleutnant Horst Bentele den Zug an – noch heute, so dass er jetzt zum 39. Mal in Folge als Oberleutnant der "Erfttrabante" über den Markt geht. Besonders unterstützte ihn beim Versuch, aus den Freiheitsliebenden disziplinierte Schützen zu machen, Schatzmeister Günter Linden, der ab 1977 bis zu seiner Krankheit oft als Leutnant gewählt wurde.

Obwohl regelmäßige Treffen im Lauf des Jahres nicht zum Grundcharakter der Erfttrabante passen, ist es seit 1974 Tradition, ein gemeinschaftliches Wochenende – mit oder ohne Frauen – zu verbringen. Dieses Gemeinschaftserlebnis, die Zugbriefe und die Reden des Oberleutnant auf den Kirmesfrühschoppen und der Wille, gemeinsam Schützenfest zu feiern, hielten die freiheitsliebenden Erfttrabante 50 Jahre zusammen.

Quelle: http://www.ngz-online.de/test/pme/extra/ohne-satzung-gluecklich-1.1678608



Gedanken zum 50. Zugjubiläum, Auszüge aus der Jubiläumsschrift:

"50 Jahre ERFTTRABANTE, 1961 - 2011"

Herausgeber:            Schützenlustzug Erfttrabante 1961
Idee + Gestaltung:    Dr. Danny T. Nguyen
Beiträge:                  Mitglieder des Zuges "Erfttrabante"
Druck:                      fotokasten.de
Auflage:                   60, August 2011



"...Das Schützenfest 1960 hatte gerade seinen Höhepunkt überschritten: SM Karl Herbrechter hatte die Königswürde an die neue Majestät Bernd Kircher abgeben müssen. Dieser war uns vom Schwatte Päd her bestens bekannt und vertraut.

Es war das 12.Schützenfest nach Ende des zweiten Weltkrieges (1949 marschierte das - wenn auch bescheidene - Regiment das erste Mal wieder über den kriegszerstörten Markt). Und es war das 11.Kirmesjahr für die 1950 wiederbegründete Schützenlust, die damals mit zwei Zügen über den Markt marschierte.

Begeistert vom Schützenfest und der swingenden Stimmung in der Stadt, getragen vom Sinn für Tradition in den Familien mit schützenfestlicher Einbindung, gründeten im September 1960 10 junge Männer auf der Kegelbahn der Gesellschaft ERHOLUNG auf der Erftstraße einen neuen Schützenlustzug: die ERFTTRABANTE.
Dieser wurden auf der Jahreshauptversammlung der Schützenlust im Herbst 1960 als elfter Zug in das Corps aufgenommen. Als 12. Zug folgten im Jahr danach die uns eng verbundenen OBERTOREN.
 
Zu den 10 Gründern, und das sollte im 50.Jahr des Zugbestehens aus Respekt vor den Personen und aus historischer Verantwortung erwähnt werden, zählten:
P.W. Kallen (Oberleutnant); Horst Bentele (Leutnant); Günter Linden (Feldwebel); Egbert Bossmann; Horst Herstix; Gregor Lorenz; Klaus Schultz; Franz-Wilhelm Servaes; Ulrich Sticker und der schon 1977 verstorbene Rutger Watermann..."


"...Unheimlich viele Legenden, Übertreibungen und Wünsche ranken sich um das berühmte „erste Mal". Und doch ist es häufig ernüchternd und kurz. Ganz im Gegenteil zu meinem „ersten Mal" mit den Erfttrabante. Es war nicht ernüchternd, es war belebend und es war nicht kurz, sondern hält an und soll auch die nächsten Jahrzehnte anhalten..."

´"...So lernte ich die Zugmitglieder der Erftrabante nach und nach kennen und schätzen. Das Neusser Schützenfest und ich haben sich nach einigen Jahren doch immer weiter aneinander angenähert und auch wenn ich kein gebürtiger Neusser, sondern geborener Düsseldorfer bin (das muss einfach mal erwähnt werden), so bin ich doch im Kreis Neuss (Osterath) aufgewachsen und kann daher das Neusser Heimatlied ruhigen Gewissens mitsingen.
Die Erfttrabante sind ein herrlich bunter, individueller Haufen. Mir gefällt vor allem das gemeinschaftliche Erleben, die gemeinsamen Reisen und der feste Zusammenhalt im Zug- bei aller Vielfältigkeit der Charaktere. Auch jetzt, in den für einige Mitglieder schwierigen Zeiten, zeichnen sich die Erfttrabante durch ein hohes Maß an freundschaftlicher Solidarität und Hilfsbereitschaft aus, so dass die Beschwerden und Nöte des Einzelnen etwas leichter zu ertragen sein mögen..."


"...Vor 2004 hatte ich noch nie marschiert und wurde so direkt ins kalte Wasser geworfen, aber man passt sich einfach an, eine Marschier-Symbiose mit den anderen entstand, eine zunächst sehr inhomogene Symbiose, die im weiteren Verlauf…inhomogen blieb! Nun, Marschieren ist nicht die Stärke der Erfttrabante, es sind andere Eigenschaften unseres Zuges, die uns auszeichnen. Man könnte viele aufzählen, sehr viele, …das würde aber diesen Rahmen sprengen. Zusammenfassend sind die Erfttrabante der Grund, warum man sich das ganze Jahr auf das letzte Augustwochenende freut! Die Freude beginnt bereits am Mittwoch früh nach dem Schützenfest. Nur so können wir uns über die Traurigkeit hinwegzutrösten, dass am Dienstag das Schützenfest schon zu Ende war..."

"...Es waren für uns alle unvergessliche Erlebnisse, an die wir immer gern zurückdenken werden.
Die Erfttrabante sind ein lebendiger, lustiger und auch zukunftsorientierter Zug mit langer Tradition. Es gab in 50 Jahren wenige Tiefen und unzählige Höhen..."

"...Alles in allem: Unser Zug "Erfttrabante" und die Gemeinschaft mit den Zugbrüdern und ihren netten Frauen waren und sind eben eine Bereicherung. - Auch dass wir an unsere fünf schon verstorbenen Zugbrüder denken, die den meisten von uns ja noch lebendig vor Augen stehen..."


"...Die herzliche Atmosphäre, eine nahezu perfekte Mischung aus alt und jung, bei der die Älteren dafür sorgen, daß die Jüngeren auf dem Boden bleiben und die Jungen eine Frischkur für die Älteren sind, haben mich überzeugt.
Das gemeinsame Ziel aller, einfach ein paar nette Tage mit Freunden in ungezwungenem Rahmen zu verbringen, sind eine sehr gute Voraussetzung für ein langes Fortbestehen des Zuges..."

"...Das Schützenfest öffnete sich mir aus der Betrachtung eines Gastaktiven in einer ganz anderen Dimension, die von außen überhaupt nicht erfahrbar ist. Die Spaziergänge mit Musik durch die festlich geschmückte Heimatstadt, der Fackelzug, die Parade am Sonntag, das Montagsfrühstück mit der gesamten Schützenfamilie in privatem Kreise, die Feierlichkeiten nach den Umzügen auf der Wiese, den Königsschuss am Dienstag, damals noch mit Begeisterung der Wackelzug, die Bälle in Stadthalle und Zelt, alle diese neuen Eindrücke gefielen mir letztlich sehr und meine anfängliche Reserviertheit zerstob unter den schützenfestlichen Abläufen.  
Mein Entschluss war övver die Daag gereift, und da meine liebe Klara auch angesteckt war, lautete der Entschluss: da möchten wir sehr gerne ganz dazugehören..."

"...Ich erkannte jedoch schnell, dass das Wesen der Erfttrabante nicht das Schützenwesen an und für sich ist (so pflegen die Erfttrabante eine, sagen wir, sehr flexible Definition und Interpretation der Schützenfestregeln; eine Tatsache, die zumindest zur Mitfinanzierung des Schützenfestes durch Strafzahlungen beiträgt). Vielmehr steht das Menschliche, die miteinander verbrachte Zeit im Vordergrund. Die Tatsache, dass die Erfttrabante durch viele unterschiedliche Individuen eine gut funktionierende Einheit bilden, hat mich sehr beeindruckt. Heute bin ich froh darüber, ein kleiner Teil dieser Einheit zu sein..."

"...Vieles geschah immer wieder…. Mit dem ähnlichen Gefühl der Freude „vor die Tage", einer Hochstimmung an den Festtagen selbst, wenn die Sonne vom blau-weißen Himmel scheint, die rot-weißen Fahnen knatternd im Wind wehen und die Musik aus allen Ecken der Stadt ertönt. Man freut sich auf die vielen Menschen, die man nur einmal im Jahr- nämlich auf Kirmes- wieder sieht.

Die Gemeinschaft des Schützenzuges führt hauptsächlich ihr eigenes Leben, die Damen des Zuges werden aber regelmäßig dazu gebeten und freuen sich mit über die gute Stimmung auf der Wiese und trauern mit beim letzten Zapfenstreich vor dem Münster..."

"...Erfttrabante - Das meint auch  Freude an der Freundschaft und die Lust am Disput.  Die Vorliebe für Provisorisches, für’s Ungefähre und den Sinn für die Ordnung durch Satzung und Protokoll. Es meint das Engagement Weniger für die Niederungen des Geschäftlichen und die entspannte Beteiligung der Vielen. Es meint  die hier ungewollte, da begehrte Charge und Ehre. Es meint Nüsser Schützenfest, - da, wo die Erft den Rhein begrüßt, einmal im Jahr, ganz en passant für Einige, und in regelmäßiger Anteilnahme am Vereinsleben über’s Jahr hin für die Meisten..."

"...Einmal über den Markt!
Ich wollte einmal über den Markt als Schütz und an der „schönsten Zeit" eines in Neuss lebenden Preußen teilnehmen.
1994 durfte ich. In fremder Uniform und nervös bis in die Haarspitzen!
Es war schön, warm, trocken und gemütlich. Mein Wunsch war erfüllt und ich fühlte mich als Neusser Bürger aufgenommen.
Und wie die Dinge dann ihren Lauf nehmen! Nach der gornhausener Vollversammlung konnte, durfte, sollte oder wollte ich weitermachen! Vorweg ich habe es nie bereut!
In all den Jahren, die gefüllt sind mit vielen schönen Erinnerungen sind mir zwei Ereignisse in lebhafter Gegenwart.
Wie gesagt: „Preußisch erzogen, militärisch ausgebildet und gewohnt beruflich schnell zu entscheiden, musste ich bei den Erfttrabante umdenken lernen". Ich habe angefangen niederrheinisch zu denken zu handeln und mich zu fügen!!!!..."


"...In Neuss geboren habe ich mich nach dem Krieg jedes Jahr auf Kirmes gefreut. Mit meinen Eltern habe ich die Abendumzüge bewundert, und ich habe noch in Erinnerung, dass die Chargierten statt des Säbels eine Reitgerte hatten. So war es für mich selbstverständlich mitzumachen, als wir im Kegelclub vor 51 Jahren beschlossen, einen Schützenzug zu gründen. Die Mehrheit sprach sich für das Corps der Schützenlust aus (klein aber fein). Uli und ich schlugen die Grenadiere vor, wurden aber überstimmt. Da wir alle in der Nähe der Erft wohnten, lag der Name „Erfttrabante" nahe. Wir kannten uns alle aus der gemeinsamen Messdienerzeit an St. Quirin oder der gemeinsamen Schulzeit in der Münsterschule oder im Quirinusgymnasium. Mehrere von uns waren in der katholischen Jugendgruppe Neudeutschland am Quirinusgymnasium.
Die erste Kirmes 1962 im Kreise der Erfttrabante war für mich ein prägendes Erlebnis. Der Aufmarsch auf den Markt am Kirmessonntag und die Parade sind für mich unvergessen und möchte ich auch in den nächsten Jahren nicht missen..."


"...Schon jetzt freue ich mich auf die Kirmestage, besonders auf das Zugkönigschießen am Kirmessamstag, auf das Hochamt am Sonntag mit dem Quirinuslied – kein Fest ohne Kult, ohne Gott, wie Uli jedes Jahr sagt – auf den Aufmarsch zur Parade.
Die Kirmestage im Kreise der Erfttrabantinnen und Erfttrabante, gerade auch der Jüngeren, sind für mich ein Fest. Nach 50 Jahren bin ich noch immer gerne Erfttrabant..."


"...Die Jahre werden jedoch vergehen, vieles kommt und ebenso vieles geht, vieles wird vergessen und vieles nicht. Vergänglich ist schnell das, was heute noch ist. Was morgen kommt, wissen wir nicht. Genießen also wir das Heute, vergessen wir nicht das Vergangene, um darauf das Morgen zu bauen.
50 Jahre Erfttrabante, 7 davon durfte ich Teil sein, ich durfte mit Geschichte schreiben. An der Historie der Erfttrabante werde ich weiterhin beitragen, ich bin ein Erfttrabant, ich bin sogar Erfttrabante-König, zum ersten Mal zum Jubiläumsjahr… und sicherlich nicht zum letzten Mal.... In diesem Sinne, alles Gute für unseren Zug!
Zoch, zoch, hurra..."

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